am Mittwoch, 5. September 2018
um 19.30 Uhr
in Furtis Cafe im EDEKA Furtmair,Hirnerstraße 3, 85646 Anzing
mit
Mechthilde Wittmann, MdL
Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung
Bayerns Sozialministerin Emilia Müller startete im November im Rahmen der Integrationskonferenz einen Dialog mit Experten und Praktikern, darunter auch viele Gäste mit Migrationshintergrund. Auch der Ebersberger Stimmkreisabgeordnete Thomas Huber nahm an der Integrationskonferenz in München teil und arbeitete selbst in den Workshops „Zusammenleben vor Ort“ und „Bildung“ mit und brachte so seine eigenen Erfahrungen ein. Im Vordergrund der Konferenz stand das Sammeln von Anregungen und Vorschlägen, damit die Integrationspolitik in Bayern weiterhin erfolgreich bleibt. Dazu gehört auch, Bewährtes beizubehalten und fortzuentwickeln.
"Zukunft gestalten bedeutet, weiterhin für ein gutes Miteinander in Bayern zu sorgen", so Thomas Huber, der weiter ausführt: "Uns beschäftigt und bewegt aktuell die große Zahl von Asylbewerbern, die zu uns kommen. Die derzeitige Anstrengung um die Aufnahme dieser Menschen darf uns nicht vergessen lassen, dass erfolgreiche Integration von morgen, bereits heute beginnt". Sozialministerin Müller beschrieb Integration als einen Prozess. "Viele unserer Mitbürger mit ausländischen Wurzeln, die bereits jetzt dauerhaft in Bayern leben, sind hier aufgewachsen. So leben bereits heute in bayerischen Städten wie Augsburg anteilsmäßig mehr Zuwanderer als etwa in Berlin. Bayernweit hat jeder Fünfte eine Zuwanderungsgeschichte", so die Sozialministerin und ergänzte: "Wir wissen in Bayern, wie Integration geht. Denn Integrationsanstrengungen werden bei uns belohnt." Laut Datenreport "Soziale Lage in Bayern 2013" sind beispielsweise in Bayern deutlich mehr Menschen mit Migrationshintergrund (75,4 Prozent) erwerbstätig als im Bundesdurchschnitt (70,4 Prozent). "Teilhabe ist aber mehr als ein Arbeitsplatz. Nur dort, wo man wirklich dazugehört, ist man zuhause. Mir ist es daher wichtig, die Anregungen von Experten und Praktikern direkt und ergebnisoffen aufzunehmen und den begonnen Austausch in jedem Fall fortzusetzen", erklärte Emilia Müller. Die Konferenzergebnisse sollen die Grundlage für ein Integrationskonzept "Zukunft Integration" bilden.
Die AG Integration der CSU Oberbayern initiierte am 24. Februar 2014 in Anzing gemeinsam mit der örtlichen CSU und FU ihren Auftakt der Gespräche zu „Asyl und Integration“. Die in ganz Oberbayern tätige Arbeitsgruppe mit ihrer Vorsitzenden Ekaterina Skakovskaya hatte sich aufgrund der Debatte im Landkreis Ebersberg für Anzing entschieden, weil hier noch etliche Befürchtungen und Ängste in der Bevölkerung da waren. „Asyl und Integration sind keine Wahlkampfthemen“, so Ekaterina Skakovskaya. Aber sie müssen dort besprochen und diskutiert werden, wo Asylbewerber künftig leben wollen. Auch deshalb hat die CSU und die FU Anzing diese Veranstaltung zu diesem Zeitpunkt mitorganisiert. Ziel der Veranstaltung war nicht, die immer wieder gestellte Frage welche Asylbewerber nach Anzing kommen und wann sie kommen, zu beantworten, sondern das Thema „Asyl und Integration“ in einen größeren Zusammenhang zu stellen und zu zeigen, wie positiv Integration in Oberbayern sich darstellen kann. „Wir wollen ein weltoffenes Anzing“, betonten CSU-Ortsvorsitzender Rupert Strasser und FU-Ortsvorsitzende Cathrin Delbrouck. Über 70 Anzinger engagieren sich in der überparteilichen Initiative „Offenes Anzing“, das sei ein guter Anfang für die erfolgreiche Integration im Ort.
Als Experte konnte auf Initiative von Landtagsabgeordneten Thomas Huber, der Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Martin Neumeyer gewonnen werden. Er beschrieb die globalen Zusammenhänge der Flüchtlingsströme und die Antworten des Freistaats Bayern. Die beiden Landtagsabgeordneten besuchten im Vorfeld der Veranstaltung zwei Flüchtlingsunterkünfte in Ebersberg und machten sich ein Bild von deren Unterbringung. Neumeyer und Huber gingen auch zu den Anwohnern der geplanten Anzinger Asylbewerber-Unterkunft. Aufgrund dieser Gespräche wurden nun die kritischen Plakate der Anwohner abgehängt. „Dies ist ein Erfolg des Dialogs“, so Landtagsabgeordneter Thomas Huber, der dies als Voraussetzung für eine gelingende Integration beschreibt.
Themen der Diskussion mit Landrat Robert Niedergesäß, Christa Stewens und dem ehemaligen Flüchtling Hassan Ali Djan waren die Flüchtlingsströme in Europa, die Schleuser-Problematik und die Unterbringung in Bayern. Martin Neumeyer berichtete, dass es viele Erleichterungen für Flüchtlinge, z. B. die Abschaffung der Essenspakete und die Lockerung der Residenzpflicht gebe. „Integration findet aber vor Ort statt“, so Neumeyer. Hier konnte Christa Stewens aus eigener Erfahrung berichten. Sie und ihre Familie hatten vor einigen Jahren zwei minderjährige Flüchtlinge aufgenommen und sie auf ihrem Weg der Integration erfolgreich begleitet. Hassan Ali Djan, der noch als Minderjähriger allein nach Deutschland gekommen war, stellte seine Vita vor und den schwierigen Weg der Integration. „Bildung ist der Schlüssel zum Erfolg!“, so Djan. Dies müsse aber jeder selbst wollen und sich extrem anstrengen. Heute ist erfolgreiche Elektriker und kann sich eine Rückkehr in seine alte Heimat nur schwer vorstellen.
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