Die CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag hat sich erneut dafür stark gemacht, Hebammen auch in Zukunft ihre Arbeit in der Geburtshilfe zu ermöglichen. „Uns ist es ein großes Anliegen, die flächendeckende Versorgung junger Mütter und junger Familien mit Hebammenhilfe sicher zu stellen“, sagte der CSU-Landtagsabgeordnete Thomas Huber.
„Wir haben uns schon in unserem ersten Dringlichkeitsantrag in dieser Legislaturperiode für eine bessere Bezahlung von Hebammen eingesetzt“, so Thomas Huber weiter. Bei dem Versuch, das Problem der in den vergangenen Jahren stark gestiegenen Berufshaftpflichtprämien in der Geburtshilfe zu lösen, sei schon einiges erreicht worden. Die letzten beiden Steigerungen der Berufshaftpflichtprämie bei freiberuflichen Hebammen, die Geburtshilfe anbieten, hätten die Krankenkassen vollständig ausgeglichen. Durch die bereits zum Mai des vorletzten Jahres erfolgten landesrechtlichen Reformen der Hebammengebührenordnung sei zudem bereits sichergestellt, dass künftige Verbesserungen bei den Vergütungen in der gesetzlichen Krankenversicherung automatisch den bayerischen Hebammen auch im Bereich der privaten Krankenversicherung zu Gute kommen.
Die Verpflichtung im Koalitionsvertrag auf Bundesebene, die Situation der Geburtshilfe und der Hebammen zu beobachten und für eine angemessene Vergütung zu sorgen, sei ein begrüßenswertes und deutliches Signal. „Die Arbeit der Hebammen ist gesellschaftlich unverzichtbar und muss sich heute wie in Zukunft lohnen. Hebammen leisteten vor, während und nach der Geburt Großartiges für die Familien“, betonte Thomas Huber, der weitere Verbesserungen fordert.
Die Gründung eines Haftungsfreistellungsfonds für Hebammen und dazu unter anderem den Steuerzahler zur Mitfinanzierung heranzuziehen, lehne die CSU-Fraktion jedoch ab, erläuterte Thomas Huber: „Das ist systemwidrig und auch ungerecht gegenüber anderen Berufsgruppen, denen man auf diese Weise auch nicht helfen kann. Richtiger ist es, dass die Hebammen diese Kosten von den Krankenkassen erstattet bekommen.“
Hebammen würden auch dann wichtig bleiben, wenn immer mehr Geburten in Kliniken stattfinden. „Das Berufsbild der Hebammen hat sich verändert, sie unterstützen Familien auch in der Zeit vor und nach der Geburt und übernehmen somit vermehrt Aufgaben, die früher im Familienverbund geleistet wurden“, betonte Thomas Huber: „Hebammen sind auch wertvolle ‚Frühwarnsysteme‘ und stehen gegebenenfalls am Anfang einer Präventionskette im Interesse der Neugeborenen.“ Seit 2010 haben sich rund 20 Prozent der Hebammen in Deutschland aus der Geburtshilfe zurückgezogen. Von den etwa 18.000 Hebammen in Deutschland bieten heute noch etwa 3.000 klassische Geburtshilfe an.